KOPFSCHMERZEN – DIAGNOSE UND THERAPIE

Zwar erscheint die Diagnose bei Kopfschmerzen einfach, trotzdem kann es sinnvoll sein, die Symptome bei Arzt abzuklären um mögliche Ursachen für einen sekundären Kopfschmerz herauszufinden. In einer ganzen Reihe von Fällen lässt sich dem Kopfschmerz auch vorbeugen.

Diagnose: Welcher Kopfschmerztypus liegt vor?

Der Kopfschmerz ist an sich eine simple Diagnose, schließlich ist der Schmerz ja bereits da. Dennoch gilt es zu unterschieden, welcher Kopfschmerztypus vorliegt und die richtigen Maßnahmen einzuleiten. Grundsätzlich überprüfen Ärzte, ob es sich um primäre oder sekundäre Kopfschmerzen handelt.

Ausführliche Patientenanamnese

Die Patientenanamnese ist der wichtigste Teil der Diagnostik, denn nur vom Betroffenen selbst kann der Arzt alle Details rund um den Kopfschmerz erfahren. Wichtige Fragen sind:

  • Wann und wie oft tritt der Kopfschmerz auf?
  • Wie stark sind die Schmerzen?
  • In welchen Situationen tritt der Kopfschmerz auf?
  • Sind Vor- oder Grunderkrankungen bekannt?

Weiterhin umfasst die Erstvorstellung beim Arzt meist allgemeine Untersuchung wie die Messung des Blutdrucks und gegebenenfalls auch eine Laboruntersuchung des Blutes, um organische Erkrankungen auszuschließen.

Körperlich-neurologische Untersuchung

Im Rahmen einer körperlich-neurologischen Untersuchung, die im Übrigen zu den Routine-Untersuchungen gehört, kann der Arzt Funktionsstörungen der Nerven feststellen. Bei vorliegenden Kopfschmerzen wird dementsprechend der Kopf genauer untersucht. Zu Beginn wird also eine Tast- und Sichtuntersuchung des Kopfes stattfinden. Weiterhin werden die Körperhaltung, die Motorik und die Stellung der Halswirbelsäule überprüft. Auch die Empfindsamkeit auf Druckschmerz kann getestet werden. Hierzu übt der Neurologe Druck auf die sogenannten Trigeminusdruckpunkte im Bereich des Gesichts aus. Übermäßiger Druckschmerz kann auf eine Schädigung des Trigeminus, also des fünften Hirnnervs, hindeuten. Weitere körperlich-neurologische Untersuchungen sind:

  • Überprüfung der Riechfunktion
  • Überprüfung der Pupillenfunktion
  • Überprüfung des Gehörs
  • Überprüfung des Würgereflexes
  • Überprüfung der Zungenmotorik

MRT, CT, EEG

Sowohl die Magnetresonanztomografie (MRT) als auch die Computertomografie (CT) und die Elektroenzephalografie (EEG) sind bildgebende Verfahren, die zur Diagnostik unklarer Kopfschmerzen zum Einsatz kommen können. Im Rahmen einer EEG können Spannungsschwankungen und elektrische Aktivitäten des Gehirns aufgezeichnet werden. MRT und CT liefern hingegen detaillierte Schnittbilder der Hirnstruktur. Die bildgebenden Verfahren dienen vorwiegend der Ausschlussdiagnostik, sie werden jedoch auch beim Verdacht auf hirnorganische Grunderkrankungen eingesetzt.

Weitere diagnostische Verfahren

Einen großen Stellenwert in der Kopfschmerz-Diagnostik nimmt das sogenannte Schmerztagebuch ein. Für Patienten mit wiederkehrenden und unklaren Kopfschmerzen ist es also sinnvoll, über einen längeren Zeitraum ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Auf diese Weise gewinnt der Arzt einen Überblick über mögliche Auslöser und auslösende Situationen, über Quantität und Qualität der Kopfschmerzen und über den Alltag des Patienten. Mithilfe eines Schmerztagebuchs lassen sich die Kopfschmerzarten meist zügig voneinander unterscheiden und gezielter therapieren.

Therapie: Der Kampf gegen den lästigen Kopfschmerz

Kopfschmerzen, gleich welcher Form, werden in der Regel symptomatisch behandelt. Das heißt, es kommen Medikamente zur Schmerzlinderung oder Schmerzunterdrückung zum Einsatz. Im Falle primärer Kopfschmerzen sollte die symptomatische Behandlung ausreichen. Lediglich sekundäre Kopfschmerzen, die infolge einer anderen Erkrankung entstehen, müssen auch ursächlich behandelt werden. In diesen Fällen hat die Therapie der bestehenden Grunderkrankung Vorrang.

Medikamentöse Behandlung des Kopfschmerzes

Tabletten
Tabletten

Zur Behandlung sämtlicher Kopfschmerzarten stehen unterschiedliche Wirkstoffe zur Verfügung. Besonders häufig kommen Ibuprofen und Acetylsalicylsäure zum Einsatz, die in Medikamenten wie Dolormin oder Aspirin enthalten sind. Weiterhin wirken Wirkstoffe wie Paracetamol und Diclofenac schmerzlindernd und entzündungshemmend. Alle hier genannten Medikamente erzielen eine Linderung bei leichten bis starken Kopfschmerzen. Bei sehr starken Schmerzen erweisen sich Medikamente als wirkungsvoll, die in Deutschland unter Rezeptpflicht stehen. Dazu gehören Tramadol, Triptane und Opioide.

Üblicherweise können die genannten Wirkstoffe in Tablettenform eingenommen werden, in den meisten Fällen wird so eine ausreichende schmerzstillende Wirkung erzielt. In Einzelfällen, wenn die Kopfschmerzen besonders stark oder langanhaltend sind, können die bereits erwähnten Wirkstoffe auch intravenös injiziert werden.

Hausmittel gegen Kopfschmerzen

Hausmittel sind in der Behandlung von Kopfschmerzen besonders beliebt, da sie nicht nur wirksam, sondern auch schnell verfügbar sind. Grundsätzlich sollten Betroffene auf ausreichend Ruhe und Schonung, auf genügend Frischluft und Schlaf achten, wenn die Kopfschmerzen einmal da sind. Darüber hinaus helfen bei akuten Schmerzen folgende Hausmittel aus Großmutters Zeiten:

  • Schläfeneinreibungen mit Pfefferminzöl
  • Zimtpulver-Wasser-Mischung zum Einreiben der Stirn
  • ein Teelöffel Mineralerde in ein Glas Wasser gelöst entschlackt und entgiftet den Körper und befreit von Kopfschmerzen
  • kalte Umschläge auf der Stirn und im Nacken
  • eine Tasse starker Kaffee
  • Erhöhen der Flüssigkeitszufuhr
  • Schläfenmassagen

Neben diesen altbewährten Hausmitteln spielt auch die Bewegung eine große Rolle in der Bekämpfung der Kopfschmerzen. Sofern die Schmerzintensität es also zulässt, kann moderate Bewegung an der frischen Luft, etwa ein Waldspaziergang, die Kopfschmerzen lindern. Frischluft und Bewegung wirken sich positiv auf die Blutgefäße des Gehirns aus, Sauerstoff kann besser transportiert werden, das Schmerzempfinden wird desensibilisiert.

Homöopathie gegen Kopfschmerzen

Globuli
Globuli

Auch die Naturmedizin vermag Kopfschmerzen schnell und effektiv, vor allem aber schonend zu lindern. Für die Auswahl des geeigneten homöopathischen Mittels ist die Art der Schmerzen entscheidend. Bei pulsierenden und hämmernden Kopfschmerzen, wie sie Migräniker oft zu beklagen haben, wirken beispielsweise die Globuli Belladonna, Sulphur und Ferrum metallicum.

Bohrende und stechende Schmerzen, die meist für Spannungskopfschmerzen sprechen, sprechen hingegen auf die Globuli Sepia Kalium carbonicum und Pulsatilla an. Idealerweise sollten Sie Ihre entsprechende Behandlung also im Vorfeld mit einem Homöopathen absprechen, um das wirksamste Mittel zu bekommen.

Vorbeugen: Wie Kopfschmerzen gar nicht erst entstehen

Walken
Walken

Viele von häufigen Kopfschmerzattacken Betroffene entwickeln ihre eigene Strategie, um Häufigkeit und Dauer ihrer Kopfschmerzen möglichst gering zu halten.

Zwar gibt es keine Garantie dafür, dass Sie Kopfschmerzen in jedem Fall vermeiden können, dennoch schützen die folgenden Vorbeugungsmaßnahmen zuverlässig vor dem Gewitter im Kopf:

  • Regelmäßige Bewegung, um Fehlhaltungen und Verspannungen vorzubeugen
  • Ausreichend Schlaf und frische Luft
  • Ausgewogene und gesunde Ernährung
  • Vermeiden von Stress
  • Genügend Entspannung nach arbeitsreichen Tagen
  • Viel trinken, mindestens zwei bis drei Liter pro Tag
  • Verzicht auf Nikotin und Alkohol
  • Entspannungsübungen wie Yoga und autogenes Training

Stand: 23.08.2013