SYMPTOME UND VERSCHIEDENE FORMEN VON KOPFSCHMERZEN

Kopfschmerzen
Kopfschmerzen

Primäre und sekundäre Kopfschmerzen unterscheiden sich nach ihrer Ursache, nach ihrer Form und auch hinichtlich ihrer Symptome. Primäre Kopfschmerzen werden von Betroffenen in der Regel als deutlich stärker empfunden, wohingegen sekundäre Kopfschmerzen zwar weniger intensiv, dafür aber kontinuierlicher sind. Die Symptome beider Kopfschmerzarten unterscheiden sich darüber hinaus anhand der genauen Kopfschmerzform.

Symptome und Formen primärer Kopfschmerzen

Zu den primären Kopfschmerzen gehören die Spannungskopfschmerzen, die Migräne und die trigemino-autonomen Kopfschmerzen, also die Cluster-Kopfschmerzen, das SUNCT-Syndrom und parosysamle Kopfschmerzen.

Klassische Kopfschmerzen sind die Spannungskopfschmerzen

Der klassische Kopfschmerz ist der Spannungskopfschmerz, der in der Regel mit leichten bis mittelstarken Schmerzen im gesamten Kopfbereich einhergeht. Typischerweise verschlimmern sich Spannungskopfschmerzen bei körperlicher Bewegung nicht. Betroffene nehmen Spannungskopfschmerzen zumeist als drückenden oder ziehenden Schmerz wahr, der jedoch den normalen Alltag kaum oder nur leicht beeinträchtigt. Spannungskopfschmerzen können episodisch auftreten, beispielsweise bei zu warmem Wetter oder während der Regel, sie können aber auch chronisch werden.

Symptome bei Migräne und trigemino-autonomen Kopfschmerzen

Während die Migräne schon als besonders leidbringender Kopfschmerztypus gewertet werden muss, der typischerweise mit einseitigen, starken bis sehr starken, pulsierenden und stechenden Kopfschmerzen sowie mit Übelkeit, Lichtempfindlichkeit, Schwindel und Tinnitus einhergehen kann, sind trigemino-autonome Kopfschmerzen noch deutlich intensiver. Patienten mit trigemino-autonomen Kopfschmerzen beklagen in der Regel folgende Beschwerden:

  • einseitige Schmerzattacken im Bereich des Trigeminus
  • spontaner Nasenfluss
  • tränende Augen

Diese Kopfschmerzen, zu denen auch der Cluster-Kopfschmerz gehört, entstehen im Bereich des Trigeminusnervs, also des fünften großen Hirnnervs. Die Schmerzen sind nicht beeinflussbar, sie reagieren nicht auf Entspannung und Ruhe und gelten weithin als die schlimmsten und stärksten Kopfschmerzen überhaupt.

Symptome weiterer primärer Kopfschmerzarten

Neben den bereits erwähnten primären Kopfschmerzarten gibt es zahlreiche weitere Typen. So können Kopfschmerzen beispielsweise auch durch Überarbeitung, Schlafmangel, Alkoholkonsum, allergische Reaktionen, Hustenanfälle, durch Überreizung des Sehnervs und nach dem Sex entstehen. Wobei der postkoitale Kopfschmerz bei Männern drei- bis viermal häufiger ist als bei Frauen. All diese Beschwerden können, neben den typischen Kopfschmerzen, von weiteren Symptomen wie Mattigkeit, Müdigkeit, Augenflimmern oder einer Kreislaufschwäche begleitet werden. Eine ärztliche Kontrolle ist immer dann sinnvoll, wenn die Kopfschmerzen nicht binnen weniger Stunden wieder verschwinden.

Symptome sekundärer Kopfschmerzen

Zwar zeichnen sich sekundäre Kopfschmerzen in erster Linie ebenfalls durch ein- oder beidseitige, leichte bis mittelstarke Kopfschmerzen aus, jedoch werden sie aufgrund der vorliegenden Grunderkrankung meist noch von zusätzlichen Symptomen begleitet.

Kopfschmerzen durch Infektion

Sie entstehen beispielsweise aufgrund einer vorliegenden Nasenneben- oder Stirnhöhlenentzündung. Typische Symptome sind Druckschmerz im Bereich der Stirn, Schläfen, Nasenflügel oder Kiefer. Darüber hinaus können Fieber und weitere grippeähnliche Beschwerden auftreten.

Kopfschmerzen durch Schädel-Hirn-Traumata

Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Kopfverletzung, genauer die Verletzung des Schädelknochens, unter Einbeziehung der Hirnstrukturen. Dazu zählen neben Gehirnerschütterungen auch schwere und lebensbedrohliche Formen des Schädel-Hirn-Traumas. Im Rahmen eines solchen Traumas kommt es zwangsläufig zu ausgeprägten Kopfschmerzen, die meist bis zur völligen Heilung der Verletzung anhalten. Zudem können die Kopfschmerzen von starker Übelkeit, Erbrechen und Störungen der Wahrnehmung begleitet werden.

Kopfschmerzen als Folge von Medikamenten und anderen Stoffen

Auch der Konsum von Medikamenten und anderen Stoffen wie Drogen, Alkohol und Nikotin kann Kopfschmerzen auslösen. Dieser Kopfschmerz tritt klassischerweise unmittelbar nach dem Konsum auf und kann durch die Einnahme einer weiteren Dosis nicht mehr verringert werden. Mit Absetzen der Medikamente verschwinden die Kopfschmerzen als Nebenwirkungen hingegen meist spontan.

Entzündung der Schläfenarterie

Ist die Schläfenarterie entzündet, sind Kopfschmerzen, die als stechend und bohrend wahrgenommen werden, meist das Erstsymptom. Begleitet werden diese Kopfschmerzen von Beeinträchtigungen beim Kauen, von einer akuten einseitigen Sehminderung und von Schwellungen an der Schläfe und am Augenlid. Hinzu kommen Beschwerden wie Fieber, Abgeschlagenheit und ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl.

Meningitis

Im Rahmen einer Hirnhautentzündung, also der Meningitis, treten starke bis sehr starke Kopfschmerzen in über 90 Prozent aller Fälle auf. Begleitet werden diese Kopfschmerzen von Lichtscheuheit, Nackensteife und Bewusstseinsstörungen. Auch sehr hohes Fieber kann auf eine bakterielle Hirnhautentzündung hinweisen.

Erkrankungen von Hals, Zähnen, Augen, Nase

Auch bei entzündlichen Prozessen im HNO-Bereich sowie im Kiefer können mäßige bis starke Kopfschmerzen auftreten, die in der Regel von Fieber, eitrigen Ablagerungen im Hals oder der Mundschleimhaut und einer verstopften Nase begleitet werden. Diese Art Kopfschmerzen sollte ursächlich behandelt werden. Das heißt, mithilfe eines geeigneten Antibiotikums. Nach Abklingen der Grunderkrankung verschwinden auch die Kopfschmerzen.

Einriss der hirnversorgenden Arterie

Bei einer Dissektion, also einem Einriss der hirnversorgenden Arterie kommt es zu lokalen Kopfschmerzen im geschädigten Bereich. In diesem Fall nehmen Betroffene den Schmerz ringförmig um den gesamten Kopf wahr. Die Dissektion der Hirnstammarterie ist eine seltene Erkrankung, die sofortiges ärztliches Handeln erforderlich macht.

Hirntumore

Auch Hirntumoren können Kopfschmerzen auslösen. Im Falle eines Tumors ist der Schmerz eher punktuell und kontinuierlich, er kann von Seh- oder Sprechbeschwerden begleitet werden, aber auch von Missempfindungen der Haut.

Druckerhöhung des Nervenwassers

Wenn der intrakranielle Druck, also der Druck des Nervenwassers, steigt, sind Kopfschmerzen eine häufige Folge. Weiterhin treten Übelkeit und Sehstörungen aus. Der Nervenwasserdruck kann sowohl infolge eines Tumorleidens, aber auch gänzlich ohne Grund ansteigen. Die Vorstellung beim Neurologen ist unabdingbar.

Sonstige Kopfschmerzsymptome

Kopfschmerzen können auch in Verbindung mit psychischen oder psychosomatischen Störungen auftreten. Patienten leiden beispielsweise unter Kopfschmerzattacken, die sich durch Wahnvorstellungen entwickeln. Auch sind Dialyse-Kopfschmerzen häufig bei Dialysepatienten anzutreffen.

Stand: 23.08.2013